Bewältigung einer 30%igen Nachfragesteigerung im Verkehrsverbund Rhein-Sieg
Bearbeitungszeitraum 10/2018 – 06/2019 | Auftraggeber Verkehrsverbund Rhein-Sieg | Ansprechpartner Jochen Sauer |
Angebotsplanung Rhein-Sieg
Ausgangssituation
Wie lassen sich im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) kurz- und mittelfristig Kapazitätssteigerungen realisieren? Dieser Fragestellung gingen wir im Auftrag der VRS GmbH nach. Untersucht wurde, welche zusätzlichen Kapazitäten bis ca. 2024 notwendig sind, um Fahrgaststeigerungen von 30% zu bewältigen und welche Maßnahmen erforderlich sind, um diese zusätzlichen Kapazitäten anbieten zu können. Unter anderem wurde die Höhe der notwendigen Finanzmittel untersucht.
Aufgabenstellung
- Aufbau Linienkataster
- Analyse Status Quo der Verkehrsnachfrage und des -angebots
- Schwachstellenanalyse im Angebot
- Analyse Berufspendlerverflechtungen auf Gemeinde- und Stadtbezirksebene
- Identifikation von Bedienungsdefiziten
- Entwicklung von Maßnahmen zur kurz- und mittelfristigen Entschärfung der Bedienungsdefizite
- Entwicklung einer Software mit Visualisierung der Ergebnisse
Vorgehensweise
Die Untersuchung verfolgte zwei verschiedene Ansätze. Der eine widmete sich vor allem der Identifizierung überlasteter Linien im Bestandsnetz, für die eine Auslastungsprognose für den Status quo vorgenommen wurde. In Abstimmung mit dem VRS und den angeschlossenen Verkehrsunternehmen wurden für die überlasteten Linien kurzfristig umsetzbare Entlastungsmaßnahmen entwickelt.
Der zweite Ansatz untersuchte pendlerstarke Verbindungen, für die der ÖPNV aufgrund langer Fahrtzeiten oder ungünstiger Umsteigeverbindungen keine attraktive Alternative zum Auto darstellt. Auf solchen Verbindungen können Schnellbusangebote zusätzliche attraktive Direktverbindungen schaffen und damit neue Kundinnen und Kunden ansprechen.
Ergebnis
Ein Bestandteil der Untersuchung war es, unter Verwendung leicht verfügbarer Daten ein robustes Verfahren zur Identifikation von Schwachstellen im ÖPNV-Netz zu entwickeln. Die kurzfristige Bereitstellung der Ergebnisse und die Skalierbarkeit des Verfahrens machen es zu einem wertvollen Werkzeug für die ÖPNV-Planung.